Nicht jeder, der im Innenraum Pflanzen anbauen möchte, hat den erforderlichen Platz oder das nötige Geld, um gleich eine größere Fläche zu bewirtschaften.
Das ist auch gar nicht zwingend, weil selbst mit bescheidenen Mitteln eine erfolgreiche Aufzucht möglich ist.
Nur an der Beleuchtung darf nicht gespart werden, doch dank der modernen LED-Technik reicht eine einzige zeitgemäße 40 Watt starke LED-Spezialleuchte aus, um ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 40 bis 50 Zentimeter oder einem Kreis mit einem Durchmesser von 45 bis 55 Zentimeter ausreichend auszuleuchten.
Das entspricht in etwa einer Fläche von 0,2 Quadratmeter und das ist Platz genug für eine einzelne große Pflanze, die sich auf diesem Raum voll entwickeln kann.
Neben der LED-Spezialleuchte wird lediglich ein Blumenkübel mit rund 20 Liter Inhalt, zwei Unterschalen, eine weiße Decke oder eine beschichtete Rettungsdecke, eine Zeitschaltuhr, biologischen Dünger und das Saatgut benötigt.
Dazu wird noch etwas Klebeband oder Kordel sowie gute Planzerde gebraucht.
Wer möchte, der kann den Aufbau mit Dachlatten stabiler machen, aber das muss nicht sein.
Um das Pflanzzelt herzustellen, wird in einer der Schalen mittig ein Loch gebohrt, dort wird die Aufhängung für die Lampe durchgezogen.
Zwischen Pflanzlampe und Untersetzer sollte etwa zwanzig Zentimeter Platz gelassen werden, damit die Luft Raum zum Zirkulieren hat.
Nun wird die Leuchte zirka eineinhalb Meter über der Oberkante des Pflanztopfes aufgehangen und 16 Stunden täglich eingeschaltet.
Über alles wird die Decke, die als Sichtschutz und reflektierendes Medium dient, gehangen und an der oberen Schale befestigt.
In den Topf kommen Erde, das Samenkorn oder eine junge Pflanze. Dann wird alles gut angegossen und das war es schon, das Weitere macht die Natur.
Besonders selbstblühende Züchtungen sind für diesen Aufbau geeignet.
Sie werden ohne ausgefallene Pflege reifen und nach etwa neun Wochen reiche Ernte tragen.
Andere Sorten benötigen eine verkürzte Lichtzeit, um in die Blüte zu kommen.
Ist eine solche Pflanze groß genug, das ist sie meist nach rund drei Monaten, wird die tägliche Lichtzufuhr auf 12 Stunden reduziert.
Nach zirka einer Woche setzt die Blütenbildung ein, die je nach Art zwischen 50 und 90 Tagen dauert.
Die Reife bei besonders beliebten Gewächsen ist an den Blütenständen zu erkennen.
Diese haben bei weiblichen Vertretern deutlich sichtbare Narben (Stigma), die in Form von dünnen Fäden ausgebildet sind.
Mit zunehmenden Alter verfärben sich diese Stempel, sie werden meist bräunlich. Erscheinen die Hälfte aller Blütenhärchen dunkel, kann geerntet werden.
Dazu werden die einzelnen Äste nach und nach herausgeschnitten und die Blätter um die Blüten herum entfernt.
Diese Stängel werden dann zwei Wochen lang aufgehangen, damit die Blütenstände gut durchtrocknen können.
Die Schnittreste, die sichtbare Trichome (Drüsenhärchen) aufweisen, werden gesammelt und später weiterverarbeitet.
Der Rest kommt auf den Komposthaufen oder wird sonst wie entsorgt.
Abschließend wird noch auf den größten Makel dieser Art des Anbaus hingewiesen.
Es ist der Geruch, der sortenabhängig sehr stark sein kann. Typisch ist das süßliche Aroma mancher indischen Sorten, das mitunter verräterisch ist.
Weniger intensiv riechen Vertreter, die aus den gewöhnlichen Urformen gezüchtet wurden.
Mittlerweile bieten fast alle Hersteller Saatgut an, das sich für den Innenraumanbau gut eignet.